Der Edelstein Aquamarin

 

Aquamarin Steckbrief

Der Aquamarin ist eine Varietät des Minerals Beryll, die vergleichsweise häufig vorkommt und eine unverwechselbare, meeresblaue Farbe aufweist. Seine Farbgebung verdankt er Eisen-Ionen, die - je nach Konzentration - den Kristall mehr oder weniger intensiv blau färben.

 

Der Aquamarin hat die für Berylle typische Mohshärte von 7,5 bis 8. Die Mohshärte ist nach Friedrich Mohs (1773-1839) definiert und gibt auf einer Skala von 1 bis 10 an, wie hart ein Edelstein ist. Die härtesten Edelsteine sind Diamanten mit Härte 10.

 

Aquamarine kommen in der Natur häufig und auf allen Kontinenten vor. Selbst in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es Lagerstätten, doch die Qualität der dortigen Steine ist für den Edelsteinhandel nicht ausreichend. Der größte Teil der kommerziell nutzbaren Aquamarin-Vorkommen befindet sich in Brasilien. Weitere wichtige Fundorte liegen in Mosambik, Madagaskar, Nigeria, Kenia und Pakistan.

 

Der Name “Aquamarin” stammt aus dem Lateinischen und setzt sich aus den Wörtern “aqua” (Wasser) und “marina” (Meer) zusammen.

 

In der Antike wurde der Aquamarin von den Seefahrern als Glücksbringer mit auf Reisen genommen. Er sollte sie vor den gefürchteten Launen des Poseidon, dem Gott des Meeres, schützen. Überhaupt wird der Aquamarin seit vielen Jahrtausenden als Heil- und Schutzstein angesehen: Er soll seinen Träger vor Unheil aller Art bewahren.

Um ihn ranken sich auch zahlreiche Legenden. Eine davon besagt, dass der Aquamarin Stein aus der Schatztruhe einer Meerjungfrau stammt - vielleicht soll er auch deshalb gegen Seekrankheit helfen? Einen wissenschaftlichen Beweis für die heilende Wirkung gibt es allerdings nicht.

 

Für die Araber war der meeresblaue Edelstein ein Symbol für Gleichheit und Harmonie. Das könnte darauf zurückzuführen sein, dass der Stein eine beruhigende Wirkung ausstrahlt, wenn er ins Licht gehalten wird.

 

Die alten Griechen und Römer sahen den Stein als Symbol der Reinheit, der Liebe und des Glücks an, weshalb sich der Edelstein vor allem bei Brautleuten großer Beliebtheit erfreute. Auch im Mittelalter galt der blaue Aquamarin als Symbol der Reinheit und der Keuschheit. Er wurde zu jeder Zeit in aufwändig gefertigte Ringe gefasst und ist bis heute ein beliebter Edelstein für Verlobungsringe.

 

Die berühmte Äbtissin Hildegard von Bingen (1098-1179) nutzte den Aquamarin als Heilstein für die Augen. In der heutigen Edelsteintherapie wird er bei vielerlei körperlichen und seelischen Problemen eingesetzt. So soll er unter anderem bei Allergien, Sehschwäche, Krampfadern, Zahnschmerzen, Bandscheibenproblemen, Herz- und Kreislaufbeschwerden und Depressionen helfen. Er soll beruhigend wirken sowie Konzentration, Selbstbewusstsein und Durchhaltevermögen stärken.

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Aquamarin kaufen

Der Aquamarin wird gerne als Schmuckstein verwendet, ist aber bei entsprechender Qualität auch ein ausgezeichneter Investment-Farbedelstein.

 

Die ganze Schönheit des Aquamarins kommt erst nach dem professionellen Schliff so richtig zur Geltung. Klare Steine werden in der Regel mit Facetten geschliffen, die das Feuer betonen, wohingegen trübe Exemplare oft einen Cabochon-Schliff erhalten oder zu Kettenkugeln geschliffen werden. Der Aquamarin ist ein spröder Edelstein, der muschelig bis uneben bricht, weshalb das Schleifen und Fassen viel Erfahrung und Geschick erfordert.

 

In viktorianischer Zeit waren blaugrüne Exemplare am beliebtesten, heute hingegen sind es welche mit einem intensiven, transparenten Blauton. Da dieser in der Natur nicht ganz so häufig vorkommt, hilft man bei der Schmuckherstellung ein wenig nach und erhitzt den Edelstein auf ca. 400 Grad. Dadurch verändert sich seine Farbe und er bekommt den begehrten blauen Farbton. Auch die Farbintensität bei hellen Steinen kann so intensiviert werden. Da der Aquamarin äußerst empfindlich auf Hitze reagiert, kann bei unsachgemäßem Erhitzen oder bei Überhitzen allerdings auch ein gegenteiliger Effekt auftreten.

 

Was seinen Wert angeht, so bildet der Aquamarin eine Ausnahme unter den Edelsteinen: Normalerweise gilt eigentlich die Regel, dass der Preis eines Edelsteins exponentiell mit dessen Größe steigt. Bei Aquamarinen ist das unter Umständen anders. Den beliebten dunklen Farbton weisen Aquamarine meist nur aufgrund ihres Volumens auf und kleine Exemplare sind in der Regel eher hell. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass kleine, dunkle Aquamarine extrem selten sind. Dadurch kann es passieren, dass deren Preis pro Karat bedeutend höher ausfällt als der von großen Steinen.

Aquamarin Eigenschaften


Aquamarine weisen pleochroistische Eigenschaften auf. Das bedeutet, dass ihre Farbe sich mit dem Einfallswinkel des Lichts verändert. So kann ein und derselbe Stein einmal farblos und einmal tiefblau erscheinen, wenn er im Licht bewegt wird.

 

Verwechslungsmöglichkeiten gibt es wenige, am ehesten noch mit einem blauen Topas oder einem Spinell. Der Fachmann kann aber anhand des spezifischen Gewichts und des Brechungsindex leicht feststellen, ob es sich um einen Aquamarin handelt.

 

Optisch kann der Aquamarin einigen Mineralien ähneln, so zum Beispiel Spinell, Elbait, Euklas, Kyanit, Turmalin, Zirkon und Blautopas.
Wenn Aquamarine imitiert oder gefälscht werden, so handelt es sich zumeist um synthetischen Spinell, eingefärbtes Glas oder Quarz sowie aquamarinblauen Hydroquarz, Strass oder Zirkonia.

 

Der perfekte Aquamarin ist kristallklar und sehr selten. Häufig weisen Aquamarine, bedingt durch ihre Kristallgitterstruktur, mikroskopisch feine Kanäle auf. Manche von ihnen sind hohl, andere mit Flüssigkeiten oder Gasen gefüllt und wieder andere weisen Einschlüsse von anderen Mineralien auf. Fissuren, Trübungen, weiße Streifen und Wölkchen im Stein sind die häufigsten daraus resultierenden Effekte.

 

Maxixe Aquamarin

 

Vor rund 100 Jahren wurden in Brasilien in der Maxixe Mine Aquamarine gefunden, deren außergewöhnliche, dunkelblaue Färbung Aufsehen erregte. Leider verblasste die spektakuläre Farbe unter Sonneneinstrahlung ziemlich schnell, was dazu führte, dass das Interesse an den Steinen rasch wieder schwand. Vermutlich war es radioaktive Strahlung, der die Steine während ihrer Entstehung ausgesetzt ware, die für den aufregenden Blauton verantwortlich war. Heute sind keine Maxixe Aquamarine mehr auf dem Markt erhältlich.

 

Santa Maria Aquamarin / Santa Maria Africana Aquamarin

 

Besonders feine, tiefblaue Aquamarine werden in Brasilien “Santa Maria Aquamarine” genannt, in Anlehnung an die Santa Maria Mine, in der schon viele hochwertige Aquamarine gefunden wurden. In Mosambik gibt es ähnlich prächtige Funde, die deshalb als “Santa Maria Africana Aquamarine” bezeichnet werden.

 

Größter Aquamarin

 

1992 wurde im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais der bislang größte Aquamarin entdeckt. Der Rohstein war einen Meter lang und 400 kg schwer. Bis dahin galt ein anderes, imposantes Prachtexemplar, das 1910 in Brasilien entdeckt worden war, als Rekordhalter: Der grünblaue, lupenreine Aquamarin war 48 cm lang, 38 cm dick und wog 110,5 kg.

Ihr Partner für den Kauf von Aquamarinen

Wie bei allen Farbedelsteinen gibt es auch bei Aquamarinen große Qualitätsunterschiede. Beim Kauf von hochwertigen Aquamarinen in Investment-Qualität sollten Sie deshalb immer darauf achten, dass die entsprechenden, begleitenden Zertifikate und Gutachten vorliegen, und nur auf seriöse Händler vertrauen.

 

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