Der Diamant als Edelstein

Diamant Steckbrief

Der Diamant ist vermutlich der beliebteste Edelstein der Welt und besteht chemisch betrachtet aus reinem, kristallinem Kohlenstoff. Mit einer Mohshärte von 10 steht er unangefochten an der Spitze der Mohsskala und ist somit der härteste aller Edelsteine. Andere Mineralien wie etwa Rubin, Topas oder Quarze ritzt er mühelos. Diese Eigenschaft macht sich die Industrie zunutze. Mit Diamantstaub oder feinsten Diamantsplittern besetzte Schneide- und Schleifwerkzeuge sind langlebig und erlauben präzises Arbeiten.

 

Diamanten werden mit Diamanten geschliffen. Was verblüffend klingt, hat einen einfachen Grund: Je nach Kristallrichtung ist die Härte des Diamanten unterschiedlich. In dem beim Schleifen verwendeten Diamantpulver befinden sich die Kristalle in verschiedensten Orientierungen, sodass immer die härtesten von ihnen auf den zu schleifenden Diamant einwirken.

 

Die meisten Diamanten haben die Form eines Oktaeders, es gibt aber auch andere Formen, wie Tetraeder, Würfel oder Dodekaeder. Häufig sind sie nicht völlig durchsichtig und wirken mit ihrer leichten Gelb-, Grün-, Grau- oder Braun-Tönung etwas schmutzig. Klare, farblose Diamanten, wie wir sie kennen, machen nur einen geringen Teil der Funde aus. Kräftig und einheitlich gefärbte Diamanten allerdings sind extrem selten, da sich in der komplexen Atomstruktur fremde Spurenelemente nur schwer einlagern können. Fancy Diamonds, wie farbige Diamanten auch genannt werden, erzielen aufgrund ihrer Seltenheit noch höhere Preise als ihre klaren, farblosen Pendants.

 

Diamantvorkommen sind über alle Kontinente verteilt. Die größten von ihnen liegen in Russland, Australien, Afrika, Brasilien und Kanada. Weltweit sind um die 700 Fundorte bekannt.

 

Der Ursprung des Namens “Diamant” liegt im lateinischen “diamantem”, das wiederum auf das griechische “adámas” zurückgeht, was so viel wie “unbezwingbar” bedeutet. Mit Adámas bezeichneten Griechen und Römer besonders harte Materialien. Bis ins 18. Jahrhundert hinein waren die Bezeichnungen “Adamas” oder “Demant” für den Diamanten gebräuchlich.

In Indien wurden Diamanten bereits vor 6000 Jahren gefunden. Vor allem dort glaubte man lange Zeit, dass sie über magische Kräfte verfügen, die verschwinden, wenn man die Steine in irgendeiner Form bearbeitet. So wurden die Rohdiamanten in Indien als Talismane geschätzt, in anderen Kulturen hingegen fanden sie aufgrund ihrer Härte eher Einsatz als Werkzeug. Auf der indonesischen Insel Borneo wurden ab ca. 600 n. Chr. erstmals Diamanten außerhalb von Indien entdeckt und im 18. Jahrhundert folgten Funde in Brasilien. Vor 150 Jahren stieß man dann auf größere Vorkommen in Südafrika, weshalb dieses Land rasch eine marktbeherrschende Rolle übernahm. Es folgten viele weitere Entdeckungen auf allen Kontinenten. Heute ist Russland der Hauptlieferant für Diamanten.

 

Auch wenn die ersten Diamanten schon vor mehreren tausend Jahren entdeckt wurden, hatten sie lange Zeit keinen besonderen Wert als Schmucksteine, da Rohdiamanten unscheinbar aussehen und man sie aufgrund ihrer immensen Härte nicht zu bearbeiten wusste. Erst im 13. Jahrhundert fand man heraus, wie sich Diamanten polieren und schleifen lassen. Bis dahin waren Farbedelsteine viel beliebter und wurden als wertvoller angesehen. Als Schmuckstein kann der Diamant heute mit dem richtigen Schliff sein wahres Feuer zeigen. Der Brillantschliff, der dieses Funkeln besonders gut zur Geltung bringt, wurde allerdings erst um 1910 entwickelt und ist bis heute der beliebteste Schliff für Diamanten. Typisch für diese Schliffform sind mindestens 32 Facetten und die Tafel im Oberteil, eine kreisrunde Rundiste sowie mindestens 24 Facetten im Unterteil. Nur Diamanten mit Brillantschliff dürfen auch als Brillanten bezeichnet werden.

 

Diamanten gibt es in verschiedenen Größen. Winzigste Exemplare, die oft nicht einmal einen Millimeter groß sind, werden relativ häufig gefunden. Solche, die groß genug für die Schmuckproduktion sind, sind schon bedeutend seltener. Sie bildeten sich vor mehreren Millionen Jahren unter hohem Druck und bei Temperaturen zwischen 1200 und 1400 Grad Celsius im Erdmantel und kamen in der Regel mit Magma schnell an die Erdoberfläche. Nur wenn diese drei Faktoren zusammenkamen, konnte sich ein größerer Diamant überhaupt erst bilden, weshalb solche Diamanten meist in den Schloten erloschener Vulkane gefunden und abgebaut werden. Die weltweite Fördermenge von Naturdiamanten beträgt rund 20 Tonnen pro Jahr. Das klingt beachtlich, deckt aber gerade einmal 20% des industriellen Bedarfs. Deshalb wird der Großteil der Diamanten für industrielle Zwecke mittlerweile synthetisch hergestellt.

 

Eine ganz besondere Form der Herstellung synthetischer Diamanten bildet die Diamantbestattung. Hierbei wird der Kohlenstoff aus der Asche eines Verstorbenen zu einem Diamanten gepresst. Diese Diamanten werden selbstverständlich nicht industriell verwendet, sondern als Erinnerungsstücke an Verstorbene in Ehren gehalten.

 

Diamanten mit ähnlichen Edelsteinen zu verwechseln, kann im Grunde nur aufgrund der Optik geschehen. Anhand der einzigartigen Härte kann der Fachmann sehr leicht erkennen, ob es sich um einen Diamanten handelt oder nicht. Über weitere Eigenschaften wie Lichtbrechung und möglicherweise vorhandene Einschlüsse können Rückschlüsse zur genauen Bestimmung und vor allem zur Unterscheidung zwischen synthetisch hergestellten und natürlich entstandenen Diamanten gezogen werden.

 

Der Diamant wird nicht nur als Schmuck- oder Investmentedelstein, sondern auch als Heilstein sehr geschätzt. Seine Kräfte sollen äußerst vielfältig sein: Auf körperlicher Ebene werden ihm entgiftende, reinigende, nervenstärkende, nach Schlaganfällen regenerierende, cholesterinsenkende und schmerzlindernde - vor allem bei Bandscheiben- und Gelenkbeschwerden - Wirkung zugesprochen. Auf geistiger und seelischer Ebene soll er den Charakter, die Willenskraft und das Selbstbewusstsein stärken, innere Klarheit bringen, das Verantwortungsbewusstsein erhöhen und große Zukunftspläne unterstützen. In Wasser gelegt, das dann als Edelsteinwasser verabreicht wird, soll der Diamant seine heilende Wirkung am besten entfalten.

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Roter Diamant

 

Natürliche, reine Rote Diamanten sind höchst seltene und teure Fancy Diamonds. 90% der bisherigen Funde entstammen der australischen Argyle-Mine. Die Farbentstehung konnte noch nicht abschließend geklärt werden. Forscher gehen davon aus, dass Kristalldefekte für die rote Färbung verantwortlich sind.

 

Rosa Diamant / Pinker Diamant

 

Pinkfarbige Diamanten werden häufig zu den Roten Diamanten gezählt, was aber genau genommen nicht richtig ist. Auch bei ihnen dürften Kristalldefekte ursächlich für die Farbgebung sein.

 

Oranger Diamant

 

Bei orangen Diamanten ist vermutlich Stickstoff der Grund für die Farbgebung. Ein reines Orange ohne braunen Schimmer zählt neben einem kräftigen Pink zu den seltensten Farben bei den Fancys.

 

Größter Diamant

 

Der größte je gefundene Rohdiamant wurde auf den Namen Cullinan getauft. Er wurde in Südafrika entdeckt, wog 3106,7 Karat und wurde in 105 Steine aufgespalten. Die neun größten Stücke gehören heute zu den britischen Kronjuwelen.

 

Der größte geschliffene Diamant der Welt wurde in derselben Mine wie der Cullinan gefunden, kunstvoll mit 148 perfekt symmetrischen Facetten kissenförmig geschliffen und wog nach dem Schleifen noch 545,67 Karat. Im Jahr 1997 wurde dieser Diamant dem damaligen thailändischen König Bhumibol Adulyadej zu Ehren des 50. Jahrestages (dem Goldenen Jubiläum) seiner Thronbesteigung als Geschenk überreicht. Der bis dahin namenlose Diamant wurde deshalb als Golden Jubilee Diamond bekannt. Heute befindet er sich im Königlichen Chitralada-Palast in Bangkok und ist Teil der thailändischen Kronjuwelen.

 

Teuerster Diamant

 

Einen weiteren Rekord hält ein vergleichsweise winziger Blauer Diamant mit „nur“ 12,03 Karat namens “The Blue Moon of Josephine”, der ebenfalls aus der Cullinan-Mine stammt. Er wurde als “Fancy Vivid Blue Diamond” mit absoluten Top-Werten deklariert und von Sotheby’s für 48,4 Millionen Dollar versteigert. Das ist mit 4 Millionen Dollar der höchste Wert pro Karat, den ein Diamant je erzielt hat.

 

Diamant kaufen

 

Ein Diamant kann je nach Qualität für Schmuck oder als Geldanlage verwendet werden. Man unterscheidet demnach in Schmuck- und Investmentqualität, wobei für Letztere die Kriterien sehr streng sind.

 

Lediglich Steine mit absoluten Top-Werten in den 4 Cs sind für ein Investment geeignet. Für Schmuck hingegen ist letzten Endes nur die Optik ausschlaggebend, und diese darf, im Gegensatz zum Investment-Diamanten, beim Schmuck-Diamanten künstlich verbessert werden.

 

Für Diamanten gibt es klare Definitionen, was ihre Qualitätsmerkmale betrifft. Für sie gelten die 4 Cs: Carat, Colour, Clarity und Cut, und nur ein Fachmann mit geübtem Auge kann anhand der international einheitlichen Kriterien die Eigenschaften richtig erkennen und kategorisieren.

 

Beim Kauf von Diamanten als Investment ist es deshalb wichtig, dass sie über ein gemmologisches Zertifikat verfügen. Nur dieses verrät dem Käufer alles, was er über den betreffenden Diamanten wissen sollte, und nur damit lässt sich der Wert dieses einen Diamanten zweifelsfrei bestimmen.

 

Bei besonders reinen Exemplaren oder einer aufregenden Vergangenheit des Steins kann es durchaus vorkommen, dass ihr Preis weit über dem marktüblichen Wert liegt. Soll für solch spektakuläre und außergewöhnliche Diamanten ein Käufer gefunden werden, so geschieht dies meist in Versteigerungen der berühmtesten Auktionshäuser, wo mitunter unfassbare Preise erzielt werden.

Diamant Eigenschaften


Rohdiamant

 

Natürliche, unbearbeitete und ungeschliffene Diamanten nennt man Rohdiamanten. Sie sehen unscheinbar aus und erst der Schliff kann ihnen das Feuer und das Funkeln entlocken, das in ihnen schlummert. Rohdiamanten werden an Diamantbörsen gehandelt, die wichtigste von ihnen befindet sich in Antwerpen. Etwa 85 Prozent aller Rohdiamanten werden dort gehandelt.

 

Blutdiamant

 

Als Blutdiamanten werden geschmuggelte Rohdiamanten bezeichnet, mit deren Hilfe Kriege und bewaffnete Konflikte finanziert werden. Vor allem in afrikanischen Ländern kam es im Laufe der Geschichte immer wieder zu solchen Fällen. Im sogenannten Kimberley-Prozess haben sich deshalb die wichtigsten Förderländer und die Abnehmerländer organisiert und ein Verfahren entwickelt, anhand dessen die Herkunft der Diamanten dokumentiert wird und sich zurückverfolgen lässt. Die Teilnehmer des Kimberley-Prozesses verpflichten sich, nur Rohdiamanten mit offiziellen Herkunftszertifikaten zu handeln, was verhindern soll, dass Geld aus dem Verkauf der kostbaren Steine Leid und Krieg über die Bevölkerung in den Abbaugebieten bringt. Für geschliffene Diamanten gibt es allerdings meist keinen Herkunftsnachweis.

 

Schwarzer Diamant

 

Schwarze Diamanten kommen in der Natur sehr selten vor. Die sogenannten Carbonados sind vermutlich außerirdischer Herkunft. Wahrscheinlich sind sie durch Meteoriten auf die Erde gekommen. Es gibt aber auch schwarze Diamanten, die vollständig auf der Erde entstanden sind.

 

In den 1990er-Jahren erlebten schwarze Diamanten einen Boom und waren als Modeschmuck sehr beliebt. Hierbei handelte es sich aber nicht um die echten, natürlichen schwarzen Diamanten, sondern um minderwertige Exemplare, die sich durch Bestrahlung schwarz färbten.

 

Der größte bisher gefundene schwarze Diamant heißt “The Enigma”. Er wurde im Februar 2022 bei Sotheby’s für 3,75 Millionen Euro versteigert, hat 55 Facetten und wiegt genau 555,55 Karat.

 

Fancy Diamonds

 

Farbige Diamanten werden als Fancy Diamonds bezeichnet, allerdings gilt das nicht für alle Farben. Der Großteil der natürlichen Diamanten weisen Grau-, Gelb-, Grün- oder Brauntönungen auf, die sie unsauber und unattraktiv erscheinen lassen. Diese Diamanten zählen nicht zu den Fancys. Sind die Farben hingegen rein, intensiv und attraktiv, werden die Steine Fancy Diamonds genannt. Da diese noch viel seltener vorkommen als klare, farblose Diamanten - laut Statistik kommt auf 100.000 Diamanten nur ein einziger Fancy Diamond - sind diese entsprechend weitaus wertvoller. So kann ein Pinker Diamant 50 Mal mehr wert sein, als ein farbloser.

 

Fancy Diamonds gibt es in sieben Grundfarben, aber auch Zwischentöne sind möglich:

 

Gelber Diamant

 

Die typische Fancy-Farbe ist Kanariengelb, die durch Stickstoff hervorgerufen wird. Nur Diamanten mit einer attraktiven, kräftigen Kanariengelben Farbe werden zu den Fancy-Diamonds gezählt, andere, unattraktive Gelbtöne nicht.

 

Brauner Diamant

 

Eigentlich zählen braune Diamanten nicht zu den Fancys, aber Exemplare in Cognac-Goldbraun bilden eine rühmliche Ausnahme. Ursächlich für die Färbung sind Defekte im Kristallgitter.

 

Blauer Diamant

 

Blaue Diamanten verdanken ihre Farbe dem Element Bor: Je mehr Bor der Stein enthält, desto dunkler ist der Blauton. Farblich erinnern sie an Saphire, mit denen sie leicht verwechselt werden könnten, doch die Mohshärte verrät ihre wahre Identität.

 

Früher wurden braune Diamanten oft synthetisch blau eingefärbt und dann als blaue Diamanten auf den Markt gebracht. Da eine solche Behandlung heute auf jeden Fall deklariert werden muss, kann ein Blick ins Zertifikat rasch Gewissheit bringen, ob es sich um einen minderwertigen, gefärbten Diamanten oder um einen seltenen echten, natürlich blauen Diamanten handelt.

 

Grüner Diamant

 

Grüne Diamanten sind ausgesprochen selten. Ihren Farbton verdanken sie meist der Tatsache, dass sie in ihren Lagerstätten natürlicher Radioaktivität ausgesetzt waren, die zu Strahlungsdefekten führte.

Ihr Partner für den Kauf von Diamanten

Wenn Sie in Diamanten investieren und deshalb Diamanten kaufen möchten, sollten Sie dies nur mit einem seriösen Experten an Ihrer Seite tun. Vielversprechender als ein Investment in Diamanten ist allerdings eines in Farbedelsteine. Der Markt für Diamanten wird durch die Vormachtstellung zweier großer Unternehmen dominiert, um nicht zu sagen reguliert. Bei Farbedelsteinen sind es viele kleinere Unternehmen, die einen gesunden Wettbewerb ermöglichen. Zudem ist bei Farbedelsteinen im Vergleich zu Diamanten die Seltenheit noch nicht vollständig im Marktwert berücksichtigt, sodass ein hochwertiger Investment-Farbedelstein, der die gleiche geologische Seltenheit wie ein Investment-Diamant aufweist, weitaus günstiger zu erwerben ist.

 

Die Chancen auf Wertzuwachs stehen alleine deshalb schon besser als bei Diamanten, was Investment-Farbedelsteine für Anleger hochinteressant macht. Ein weiterer interessanter Faktor ist, dass bei Farbedelsteinen die Herkunft einen großen Einfluss auf den Wert hat. Wenn nun eine Mine mit begehrten hochwertigen Vorkommen aufgegeben wird oder aus anderen Gründen keine hochwertigen Steine mehr liefern kann, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Wert der bisher dort gefundenen Steine sprunghaft ansteigt. Dieser Effekt wurde bei Saphiren aus der Kaschmir-Region und Rubinen aus Burma beobachtet. Bei Diamanten hingegen wird eine solche Wertsteigerung nie stattfinden, da deren Herkunft für die Wertermittlung unwichtig ist. Lediglich bei Fancy Diamonds könnte ein ähnlicher Effekt eintreten, allerdings in abgeschwächter Form, da deren Seltenheit in der Wertermittlung bereits vollumfänglich berücksichtigt wird.

 

Wenn Sie überlegen, Edelsteine zu kaufen, treffen Sie bitte keinesfalls voreilige Entscheidungen. Lassen Sie sich von unseren Mitarbeitern beraten! Wir sprechen mit Ihnen über Ihre Vermögensstruktur, analysieren Ihre Wünsche, Ziele und Vorstellungen und finden gemeinsam heraus, welche Edelsteine Ihr Anlageportfolio bestmöglich ergänzen.